D E R N A M E

Der Indus – sanskrit „Sindhu“, urdu „Sindh“ – ist mit 3.180 km der längste Fluss auf dem indischen Subkontinent und war von großer kultureller und wirtschaftlicher Bedeutung.

Der Fluss markierte die äußerste östliche Grenze des Reiches von Alexander dem Großen.

Er entsteht im Transhimalaya (Tibet), aus dem Zusammenfluss von Gletscherbächen, durchbricht den Himalaya und durchfließt den Tarbela-Stausee, den Punjab sowie Pakistan und bildet unterhalb von Hyderabad ein Delta von 7.800 km2 bevor er in das Arabische Meer mündet.

D A S R E S T A U R A N T

Martin Hess, Architekt: „Im Assoziationsfeld aus den Kulturen und der Natur der Indusregion wurden

farbliche, formale und haptische Aspekte mit dem bestehenden Raum in Beziehung gebracht.

Es wurden vorzugsweise vorhandene Bauteile verwendet. Diese wurden geteilt und neu zusammengebaut, durch Schleifen oder Beschichten verändert.

Die Welle an der Decke – farblich dem schlammführenden Fluss nachempfunden – führt von der Straße bis in den Gastgarten und verbindet die drei Räume zu einer Einheit.

Die neuen Einbauten behaupten eine Vermittlung zwischen dort und hier, zwischen früher und jetzt – mit materiellem Eigensinn, Rauheit und Falten.“

D I E K Ü C H E

Der indische Subkontinent ist voller Geheimnisse und wunderbarer Gewürze.

Unsere Küche bietet außergewöhnlich viele Variationsmöglichkeiten und ist bezüglich der Geschmacksrichtungen besonders vielfältig.

Gewürze wie Koriander (Dhania), Kreuzkümmel (Jeera), Tamarind (Imli), Fenugreek (Methi), Turmeric (Haldi) und Chili, sowie bekanntere Gewürze wie Zimt, Muskat, Gewürznelken und Kardamom sind Bestandteil unserer Küche.

Currys enthalten mindestens ein Dutzend verschiedener Gewürze und Kräuter, deren Auswahl, Menge und Zusammenstellung das Geheimnis jedes Koches sind.

Fertiges Currypulver, wie es hierzulande bekannt ist, gibt es in der indischen Küche nicht

I N D U S K U LT U R

Frühe Hinweise menschlicher Aktivität in der Region (heute Pakistan) stammen aus der Altsteinzeit und sind etwa 500.000 Jahre alt. Um 8.000 v. Chr. vollzog sich hier der Übergang von Jägern und Sammlern hin zu Bauern und Viehzüchtern (Sesshaftwerdung).

Die Indus-Kultur entwickelte sich aus diesen frühen Ackerbau-Kulturen, die auch in den Hügeln von Belutschistan im heutigen Pakistan auftauchten.

Die am besten erforschte Stätte dieser Zeit ist Mehrgarh, die um 6.500 v. Chr. entstand. Diese Bauern

domestizierten Weizen und Rinder und benutzten ab 5.500 v. Chr. auch Töpferwaren.

Ab etwa 4.000v. Chr. wurden zudem Erbsen, Sesam, Datteln und Baumwolle angebaut, und auch der Wasserbüffel, der bis heute essentiell für die Landwirtschaft in Süd-Asien ist, wurde domestiziert.

Die Besiedlung des Industals geschah wohl von den Rändern hin zum Zentrum. Ab dem vierten vorchristlichen Jahrtausend ist die Amri-Kultur im Industal bezeugt. Sie geht an vielen Orten wie Amri direkt der eigentlichen Indus-Kultur voraus.

2.600 v. Chr. wandelten sich die kleinen Dörfer in kurzer Zeit in Städte mit mehreren tausend Ein-

wohnern, die nicht mehr primär in der Landwirtschaft tätig waren.

Es entstand eine Kultur, die im Um-

kreis von 1.000 Kilometern einheitlich konstruierte Städte hervorbrachte. Dies scheint die Folge einer

geplanten und bewussten Anstrengung gewesen zu sein. So wurden einige Städte komplett umgebaut,

um einem wohldurchdachten Plan zu entsprechen, oder auch von Grund auf neu angelegt, was sich bei-

spielsweise in Mohenjo Daro sehen lässt, wo keine Spuren vorheriger Siedlungen gefunden wurden.

Der Aufbau vieler der größeren Städte im Industal ähnelt sich sehr, so dass die Harappa-Zivilisation wohl die

erste war, die Städteplanung entwickelte.